Die Zentrale Koordinierungsgruppe

Produktinformationen "Die Zentrale Koordinierungsgruppe"
Das MfS-Handbuch "Anatomie der Staatssicherheit" besteht aus einzelnen Teillieferungen, die sich mit der Struktur und Arbeitsweise des MfS am Beispiel einzelner Diensteinheiten und bestimmter Schwerpunktthemen befassen. Die Gründung der Zentralen Koordinierungsgruppe (ZKG) im Jahre 1976 und der Bezirkskoordinierungsgruppen (BKG) in den Bezirksverwaltungen stellten eine Reaktion des Ministeriums für Staatssicherheit auf die deutsch-deutsche und internationale Vertragspolitik dar. Der dadurch gewachsene Druck auf die DDR wurde vom Staatssicherheitsdienst als strategisches Mittel des Westens zur Destabilisierung des Landes interpretiert. Diesem vermeintlichen Angriff sollte mit einem abgestimmten Vorgehen aller MfS-Diensteinheiten begegnet werden. Die Aufgabe der ZKG bestand darin, durch koordinierende und anleitende Tätigkeit sowie durch eigene operative Maßnahmen die Fluchtbewegung und die Anträge auf dauerhafte Ausreise unter Kontrolle zu bringen oder ganz zu verhindern. Konzentrierte sich die ZKG/BKG zunächst vor allem auf die Bekämpfung der "Republikflucht", so rückte ab Ende der siebziger Jahre die Unterbindung von Ausreisebegehren zunehmend in den Mittelpunkt.