Europa ist nicht die Welt

Produktinformationen "Europa ist nicht die Welt"
Die Studie untersucht Diskurse zum Kolonialismus und seiner Kritik in Literatur und Geschichte der beiden Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und löst damit ein doppeltes Desiderat ein: Dem literaturwissenschaftlichen Forschungsstand zufolge haben deutschsprachige Schriftsteller erst im Zuge der Politisierung der 1960er Jahre die Problematik des Kolonialismus entdeckt; die Geschichtswissenschaften gehen davon aus, daß das kollektive Gedächtnis der Nachkriegsdeutschen von ›Prozessen des Vergessens‹ befallen ist, die als '(post)koloniale Amnesie' bezeichnet werden. Dagegen wird gezeigt, daß in der Nachkriegszeit sogar schon Fragen diskutiert wurden, die in jüngster Zeit im Kontext postkolonialer Ansätze aufgeworfen worden sind – Fragen nach einem möglichen Mittelweg zwischen Universalismus und Kulturrelativismus, nach Eurozentrismus, ›Othering‹, Differenz, ›Whiteness‹ usw. Diese Neuperspektivierung der westdeutschen Nachkriegszeit wird auch zum Anlaß für eine kritische Sichtung zentraler Prämissen der anglophonen postkolonialen Theorieansätze und versteht sich als Beitrag zu der aktuellen Debatte um Möglichkeiten einer über die thematisch-ideologiekritische Ebene hinausgehenden, spezifisch literaturwissenschaftlichen Teilhabe an den postkolonialen Studien.
Autor: Albrecht, Monika
ISBN: 9783895286964
Verlag: Aisthesis
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 308
Produktart: Gebunden
Erscheinungsdatum: 18.09.2008
Verlag: Aisthesis
Untertitel: (Post)Kolonialismus in Literatur und Geschichte der westdeutschen Nachkriegszeit
Schlagworte: (Post)Kolonialismus Afrika Andersch, Alfred Böll, Heinrich Deutsche Kolonien Deutsche Nachkriegsliteratur Frisch, Max Neokolonialismus Timm, Uwe Universalismus und Gender