Historische Wissenssoziologie des modernen Antisemitismus

Produktinformationen "Historische Wissenssoziologie des modernen Antisemitismus"
Eine wissenssoziologische Rekonstruktion der Entwicklung der Semantik des modernen Antisemitismus im 19. Jahrhundert in ihrer Relation zu einem kollektiven Selbstbild. Soziologische und historische Untersuchungen zum Antisemitismus konzentrieren sich in der Regel auf das antisemitische Feindbild. Antisemitische Feindbilder aber stehen nicht alleine. Sie sind auf kollektive Selbstbilder bezogen. Die Historische Wissenssoziologie des modernen Antisemitismus arbeitet den innovativen Ansatz, den Antisemitismus in seiner Relation zu einem kollektiven Selbstbild zu analysieren, historisch aus: Sie rekonstruiert die Entwicklung des Antisemitismus vom ausgehenden 18. bis zum späten 19. Jahrhundert als Prozess seiner Nationalisierung. Triebkräfte dieses Prozesses auf der Ebene des Wissens sind Veränderungen in der sozialen Organisation der modernen Gesellschaft. Die Untersuchung hat erhebliche Konsequenzen für Differenzierungen, die sich in der Antisemitismusforschung durchgesetzt haben, und damit für das Verständnis der Geschichte und Entwicklung des modernen Antisemitismus. So wird etwa die etablierte Unterscheidung zwischen »religiösem«, »kulturellem« und »rassistischem« Antisemitismus begrifflich neu gefasst: Es handelt sich um Variationen eines in seiner Grundstruktur nationalen Antisemitismus.
Autor: Weyand, Jan
ISBN: 9783835318441
Verlag: Wallstein Verlag
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 368
Produktart: Gebunden
Erscheinungsdatum: 02.05.2016
Verlag: Wallstein Verlag
Untertitel: Genese und Typologie einer Wissensformation am Beispiel des deutschsprachigen Diskurses
Schlagworte: 19. Jahrhundert Antisemitismus Geschichte Kollektivität Moderne Nationalisierung Selbstbild Semantik Soziologie Wissenssoziologie