Hof und Macht im lateinischen Theater frühneuzeitlicher Residenzen

Produktinformationen "Hof und Macht im lateinischen Theater frühneuzeitlicher Residenzen"
Weitere Informationen unter http://www.rhema-verlag.de/books/sfb496/sfb44.html Dieses Buch behandelt eine Reihe von Theateraufführungen, die zwischen ca. 1560 und 1630 in München, Graz, Prag und Innsbruck als Teil höfischer Festereignisse auf die Bühne kamen und deren Urheber überwiegend dem Jesuitenorden entstammen. Die Spieltexte werden in der vorliegenden Studie hinsichtlich der theatralen Umsetzung der Macht- und Hofthematik untersucht, wobei das Zusammenwirken von Texten, Diskursen und politischen Strategien ins Blickfeld tritt. Dabei finden die politisch-dynastischen Aspekte der Sujets Berücksichtigung, ebenso kommunikative, ästhetische und mediale Verfahren der einzelnen Darbietungen sowie die Herrscherrepräsentation im Zuge der Theateraufführung selbst. Die Aufführungen stehen als Teil der höfischen Festpraxis in einem Spannungsfeld zwischen Ästhetik und Politik, so dass die Dramatiker und Regisseure keine zweckferne Kunst produzieren: Das Theater wirkt als öffentlichkeitswirksames Medium politischer und religiöser Aussagen und vermittelt, was im Verständnis der Zeit als vorbildhafte Machtausübung eines Herrschers gelten kann. ------------------------------- Inhaltsverzeichnis: 1. Einleitung 2. Hof und höfische Festkultur 2.1 Forschungsaufriß und Problemdarstellung 2.2 Höfe und Mäzene 2.2.1 Orte (München, Graz, Prag, Innsbruck) 2.2.2 Phasen höfischer Einbindung 2.2.3 Anlässe (Wittelsbacher, Habsburger) 3. Zur Problematik des Machtbegriffs 3.1 Macht und Theater 3.2 Exkurs zur Begriffsgeschichte der Macht 3.3 Folgerungen 4. Residenzen und Aufführungen 4.1 München 4.1.1 Andreas Fabricius: Samson (1568) 4.1.1.1 Aufführungskontext, Festberichte, Paratexte 4.1.1.2 Gegenreformatorische Tendenz 4.1.1.3 Inhalt 4.1.1.4 Herrschaftsdidaxe 4.1.2 Constantinus Magnus (1575) 4.1.2.1 Aufführungssituation und -berichte 4.1.2.2 Inhalt 4.1.2.3 Konfessionelle Tendenz 4.1.2.4 Inszeniertes Herrscherbild 4.1.2.5 Hof und Macht im Spiegel zeitgenössischer Traktate 4.1.3 Francesco Benci: Hercules in bivio (1580) 4.1.3.1 Aufführungskontext 4.1.3.2 Inhalt 4.1.3.3 Stoische und christliche Tugend 4.1.3.4 Wittelsbacher Repräsentation? 4.1.4 Drama de Godefrido Bullonio (1596) 4.1.4.1 Überlieferung, Aufführung, gegenreformatorische Tendenz 4.1.4.2 Inhalt 4.1.4.3 Wittelsbach und Habsburg: Realität und Wunschvorstellung 4.1.4.4 Heldentum und Herrscherdarstellung 4.1.5 Triumphus Divi Michaelis Archangeli Bavarici (1597) 4.1.5.1 Aufführungskontext 4.1.5.2 Inhalt 4.1.5.3 Handlungsanlage und Zeitebenen 4.1.5.4 Religiöses Schauspiel 4.1.5.5 Herrscherdarstellung und Machtthematik 4.2 Graz 4.2.1 Saul (1600) 4.2.1.1 Aufführungskontext 4.2.1.2 Inhalt und Handlungsgestaltung 4.2.1.3 Stoizistische Perspektive und zeitgenössische Diskurse 4.2.1.4 Politisches Potential und Herrschaftsdidaxe 4.2.2 Josephus Patriarcha (1617) 4.2.2.1 Aufführungskontext 4.2.2.2 Inhalt 4.2.2.3 Panegyrische Aktualisierung 4.2.2.4 Ästhetik und Politik 4.3 Prag 4.3.1 Constantinus Magnus (1617) 4.3.1.1 Aufführungskontext 4.3.1.2 Prager Spielpraxis 4.3.1.3 Inhalt und Handlungsgestaltung 4.3.1.4 Aktualisierung 4.3.1.5 Theaterpraxis in Graz und Prag 4.3.2 Giulio Solimani: Constantinus Victor (1627) 4.3.2.1 Aufführungskontext und -berichte 4.3.2.2 Inhalt 4.3.2.3 Herrschaftsverständnis 4.3.2.4 Aktualisierung 4.3.2.5 ›Constantinus Victor‹ und ›Pietas victrix‹ 4.4 Innsbruck 4.4.1 Ovinius Gallicanus (1622) 4.4.1.1 Aufführungskontext 4.4.1.2 Inhalt 4.4.1.3 Die Gestaltung: Martialische, soziale, komische Aspekte 4.4.1.4 Herrscherexempel 4.4.1.5 Aktualisierung: Festanlaß und politischer Alltag 4.4.1.6 ›Reichspolitik‹ und ›Lokalpolitik‹ 5. Exkurs: Das Wiener Jesuitendrama in der zweiten H&amul;lfte des 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts (Nikolaus Avancini, Johann Baptist Adolph) 6. Hof und Macht: Synopse und Vergleich 6.1 Exempel und Ideale von Macht und Herrschaft 6.1.1 Exemplarische Herrscherfiguren 6.1.2 Topoi 6.2 Macht auf der Bühne: Visualisierung, Symbolisierung, Herrscherrepräsentation, Szenentypen 6.3 Sujetwahl 6.4 Politische und dynastische Aspekte 6.4.1 Die politische Thematik 6.4.1.1 libertas und respublica 6.4.2 Hof- und Höflingsthematik 6.4.3 Antimachiavellismus 6.4.4 bellum iustum – Krieg und Frieden 6.4.5 Fazit: Politische und dynastische Intentionen 6.5 Kommunikative, ästhetische, mediale Strategien 6.5.1 Varianz des Aufführungsstils 6.5.2 Wirkungs- und Rezeptionsaspekte 6.5.3 Dramaturgische Entwicklung 6.5.4 Stellung im Kontext der Hofkultur 7. Ergebnis: Hof und Macht im lateinischen Theater frühneuzeitlicher Residenzen Nachwort Abkürzungsverzeichnis Literaturverzeichnis