King Lear - Die Tragödie des Zuschauers

Produktinformationen "King Lear - Die Tragödie des Zuschauers"
Die Verweigerung und schließlich die Erlernung von Empathie rücken Funktionen des Zuschauens in den Mittelpunkt des »King Lear« – und seiner Rezeption. Mit diesem Buch entwirft Mathias Mayer eine neue Sicht auf Shakespeares dunkelste Tragödie, in der es die Funktion einer Zuschauerrolle zu entdecken gilt: Das Publikum bekommt Vorgänge zu sehen, die in raffinierter Weise vom Zuschauen handeln, von Beobachtung und Teilnahme. Gewalt, Mitleid und Versöhnung werden auf der Bühne gezeigt, aber auch gesehen und kommentiert. Dabei entwickelt sich ein Szenarium von der verweigerten zur gelernten Empathie. Die ästhetische Reaktion gewinnt daraus ein ethisches Profil. Shakespeare reagiert auf den Vorwurf vieler Theaterkritiker seiner Zeit, gerade die Tragödie laufe Gefahr, das Publikum durch seine Sympathielenkung zu fesseln und zu schwächen. Er erschafft im Tragödienverlauf immer wieder Rollen eines Zuschauers, der einer Logik der Einfühlung – im Guten wie im Schlechten – folgt. Sie erweist sich – in den Heideszenen oder der Versöhnung mit Cordelia – als so zwingend, dass diese Einfühlung über die Katastrophe hinaus die reichhaltige »Lear«-Rezeption (von Balzac bis Beckett) prägt.
Autor: Mayer, Mathias
ISBN: 9783835353145
Verlag: Wallstein Verlag
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 184
Produktart: Gebunden
Erscheinungsdatum: 02.11.2022
Verlag: Wallstein Verlag
Untertitel: Ästhetik und Ethik der Empathie
Schlagworte: Balzac Beckett Brecht Einfühlung Publikum Rezeption Shakespeare Sympathielenkung Theater Tragödie