Produktinformationen "Lieben heute"
Wie verändert sich die menschliche Elementarerfahrung der Liebe in den spätmodernen Gesellschaften im ausgehenden 20. Jahrhundert? Auf welche Weise nimmt die Literatur an diesem Wandel teil? Die vorliegende literaturwissenschaftliche Arbeit wird mit einem Überblick über die liebes-, geschlechter- und sexualhistorische Entwicklung im Nachfeld der sexuellen Liberalisierung eröffnet. Die Perspektive wird maßgeblich von der Individualisierungsthese bestimmt, die seit Mitte der 1980er Jahre die soziologisch orientierte Diskussion über das Liebesgeschehen beherrscht. Zu dem aktuellen „Wandel der Intimität“ (A. Giddens) gehört auch der Wandel ihrer kulturellen Kodierung – der Liebessemantik (N. Luhmann). Im Hauptteil der Untersuchung geht es um literarische Spielarten der Liebessemantik unter den Umständen ihrer sozialhistorischen Verflüchtigung. Untersucht werden Prosatexte österreichischer Autorinnen und Autoren aus den 1990er Jahren (I. Puganigg, S. Scholl, M. Streeruwitz, M. Köhlmeier, L. Mischkulnig, M. Rumpl, K. Rick und M. Hahn), die von radikal individualisierten Beziehungsformen handeln und ein entsprechendes, schwach oder widersprüchlich kodiertes Liebeswissen entwerfen. Lässt die literarische Prosa die Konturen einer ,postromantischen‘ Liebessemantik erkennen? Welche Rolle spielt die tradierte Semantik der romantischen Liebe? In umfassenden Einzelinterpretationen werden die Konstellationen der Liebe vor dem Hintergrund der im ersten Teil umrissenen sozialhistorischen Umstände rekonstruiert und wird der Liebessemantik nachgegangen, die auf der Ebene der Handlung, der narrativen Vermittlung oder der thematischen Aussage zum Ausdruck kommt.
Autor: Vidulic, Svjetlan L
ISBN: 9783706903899
Verlag: Praesens Verlag
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 280
Produktart: Buch
Erscheinungsdatum: 22.06.2007
Verlag: Praesens Verlag
Untertitel: Postromantische Konstellationen der Liebe in der österreichischen Prosa der 1990er Jahre
Schlagworte: Anna Mitgutsch Liebe Literaturwissenschaft Marlene Streeruwitz Michael Köhlmeier Österreichische Literatur