MINI-Bergbaukalender 2022 "Sächsischer Bergbau"
Produktinformationen "MINI-Bergbaukalender 2022 "Sächsischer Bergbau""
Im nunmehr 29. Original Sächsischen Bergbaukalender „Sächsischer Bergbau“ 2022 werden im Bild wieder die vielfältigen Facetten des sächsischen Montanwesens vorgestellt. Das Titelbild zeigt diesmal die aufwändige Sanierung eines größeren sächsischen Entwässerungsstollns, bei der seine dauerhafte wasserabtragende Funktionalität wieder hergestellt wurde. Abwechslungsreich und unterschiedlich in ihrer Größe sind die Funktionsgebäude der historischen Bergwerke. Aus Sicherheitsgründen etwas abseits von den anderen Tagesanlagen findet sich in der Schneeberg-Neustädtler Bergbaulandschaft der Pulverturm der Grube Gesellschaft. Dominierend inmitten anderer Tagesgebäude ist dagegen das massive Wassergöpeltreibehaus vom Abraham Schacht der Freiberger Himmelfahrt Fundgrube. Benötigtes Aufschlagwasser wurde den Montananlagen über ungezählte Hammer-, Pochwerks-, Hütten- oder Kunstgräben zugeführt. Der älteste Kunstgraben des Erzgebirges, der Röhrgraben, versorgte auch das von Georgius Agricola [*1494 †1555] beispielhaft beschriebene Ehrenfriedersdorfer Kunstgezeug. Größtenteils mit Wasserkraft angetrieben war die Mehrzahl der im Erzgebirge verbreiteten Aufbereitungsanlagen. In ihnen nutzte man die verbreiteten Stoßherde zur Aufbereitung der gepochten Erze. Das gezeigte eindrucksvolle Modell stammt aus der historischen Modellsammlung der TU Bergakademie Freiberg. Vielfältig sind die unter Tage erhaltenen Sachzeugen. Ein im Trapezprofil aufgefahrener Querschlag des Tiefen Fürstenstollns zeigt im Detail die Vortriebstechnik bei der schweren Arbeit mit Schlägel und Eisen. Später beschritt man unter Verwendung von Sprengmitteln neue Wege und erreichte damit wesentlich größere Vortriebsgeschwindigkeiten. Über den Jahresfortschritt beim Vortrieb des Thurmhofer Hilfsstollns informiert eine barocke Fortschrittstafel. Manchmal, wenn auch selten, entstanden nach den Angaben der Markscheider schnurgerade Auffahrungen im Quergestein, wie die zu Anfang des 19. Jh. aufgefahrenen Werner Stollnrösche. In unzähligen Abbauen gewann man die gesuchten Erze und Mineralien. Manchmal sind die ausgedehnten untertägigen Abbauräume befahrbar. In ihnen können sich zuweilen durch biogene oder geochemische Prozesse herrliche Sinter bilden. Von den unter Tage eingebauten Maschinen haben sich meist nur Rudimente erhalten. Selten finden sich, wie in den untertägigen Wasserkraftwerken, komplette Anlagen. Unterschiedliche Varianten zur dauerhaften Sicherung der Grubenbaue finden sich sowohl an den zahlreichen erzgebirgischen Mundlöchern, als auch in zahlreichen Varianten und in großer Menge unter Tage. Zu den großartigen Rissen des Freiberger Bergarchivs gehört die im barocken Stil ausgeführte Risskopie eines Seigerrisses. Sie zeigt neben tiefen Schächten und nicht mehr vorhandenen technische Anlagen ausgedehnte, heute unzugängliche Abbaue verschiedener Gruben bei Freiberg. Die grenzenlose Zuversicht sowie ein unerschütterliches Gottvertrauen war über Jahrhunderte eines der wichtigsten Merkmale sächsischer Bergleute.