Of African Objects in Western Museums

Produktinformationen "Of African Objects in Western Museums"
Der in Johannesburg lehrende Historiker und Politikwissenschaftler Prof. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Achille Mbembe hat gestern in Düsseldorf den Gerda Henkel Preis entgegengenommen. Mit Achille Mbembe erhält in diesem Jahr einer der international führenden Vertreter der postkolonialen Theorie die mit 100.000 Euro dotierte Auszeichnung der Gerda Henkel Stiftung. In seiner Preisrede sprach der gebürtige Kameruner über die Restitution afrikanischer Artefakte und betonte das Ausmaß ihres Verlustes. Jede authentische Restitutionspolitik sei daher "untrennbar mit einer Wahrheitsfähigkeit verbunden, wobei Respekt vor der Wahrheit und Wiederherstellung der Welt eben dadurch zum unumgänglichen Fundament einer neuen Verbindung und einer neuen Beziehung" würden. "Restitution ist nicht Willkür und Güte. Restitution ist Verpflichtung." Und er plädierte dafür, "zu lernen, sich gemeinsam zu erinnern." Es könne nicht darum gehen, sich auf sich selbst zurückzuziehen, sondern darum, "dazu beizutragen, da draußen die neue Weltregion entstehen zu lassen, zu der wir alle bedingungslos Zutritt haben". Dr. Michael Hanssler, Vorsitzender des Vorstands der Gerda Henkel Stiftung, nannte Achille Mbembe "eine Persönlichkeit, die politisch und gesellschaftlich klar Stellung bezieht." Michelle Müntefering, Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, unterstrich in ihrer Laudatio, Achille Mbembe strebe nach der "neuen Aufklärung”: "Verborgenes sichtbar zu machen, es zu beleuchten - das ist Mbembes Werk." In dem anschließenden Gespräch mit dem Afrika-Historiker Prof. Dr. Andreas Eckert (Humboldt-Universität zu Berlin) ging Achille Mbembe auf die derzeitige Situation in Südafrika ein. Nur wenige wüssten, dass auch Südafrika eine ausgemachte „Flüchtlingskrise“ hat. Erörtert wurden zudem das tatsächliche Ausmaß der Migrationsbewegung aus Ländern des afrikanischen Kontinents nach Europa sowie die Frage, inwieweit der Kolonialismus die afrikanische Gegenwart bis heute prägt. Den Preis überreichte die Vorsitzende des Kuratoriums der Gerda Henkel Stiftung Julia Schulz-Dornburg.