Verwaltete Familien

Produktinformationen "Verwaltete Familien"
Tausende Kinder und Jugendliche wurden im 20. Jahrhundert in der Schweiz in Heimen, Pflegefamilien und psychiatrischen Kliniken untergebracht. Sie sind Opfer einer repressiven Fürsorge­politik, die vorab auf Eltern zielte, deren Lebensführung nicht den bürgerlichen Ordnungsvorstellungen entsprach. Die Studie konzentriert sich auf die Praxis der Fremdplatzierung nach dem Zweiten Weltkrieg, die sich, medizinisch-­sozialwissenschaftlichen Trends folgend, immer mehr präventiv ausrichtete. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts geriet die Familie in den Fokus der Sozialpolitik. Die Behörden erhielten die Befugnis, in ökonomisch schwache und sozial auffällige Familien einzugreifen. Das wirksamste Instrument war die Fremdplatzierung der Kinder und Jugendlichen. Ziel war es, sie zu «normalisieren» und so «gesellschaftsfähig» zu ­machen. Häufig wurden sie aber genau dadurch ins gesellschaftliche Abseits befördert. Die Autorin untersucht das Vormundschaftswesen und die Fremdplatzierung am Beispiel der Kantone Basel-Stadt und Appenzell Innerrhoden und zeigt auf, wie die Praxis die Entwicklung des Sozialstaats prägte, von dieser geprägt wurde und so wirkmächtig Normalität festlegte.
Autor: Janett, Mirjam
ISBN: 9783034016452
Verlag: Chronos
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 304
Produktart: Gebunden
Erscheinungsdatum: 04.03.2022
Verlag: Chronos
Untertitel: Vormundschaft und Fremdplatzierung in der Deutschschweiz, 1945–1980
Schlagworte: Adoption und Pflegekinder Biografien und Sachliteratur Familienpolitik Fremdplatzierung Fürsorge Pflegefamilien Politische Strukturen und Prozesse Psychiatrie Psychiatrische Klinik Soziale Probleme, Sozialarbeit Sozialpolitik Sozialwesen und Sozialsysteme