Von der Natur gerahmt

Produktinformationen "Von der Natur gerahmt"
Die Erschütterung der europäischen Staatenwelt, die mit den Revolutions- und Koalitionskriegen einherging, führte um 1800 zur Auseinandersetzung mit Alternativkonzepten zur Organisation des politischen Raumes. Durch den Rückgriff auf ‚natürliche Grenzen‘ wie Berge und Flüsse konnten dabei nicht nur Pläne zur Neuordnung der politischen Einteilung entworfen, sondern es konnte auch Identität gestiftet werden. So argumentierten im deutschsprachigen Gebiet zum einen nationale Akteure mit einem von der Natur vorgegebenen Raum, um den eigenen Entwurf einer deutschen Nation zu legitimieren. Zum anderen spielte der Verweis auf Natur und Geografie in den Rheinbundstaaten wie dem Königreich Sachsen eine wichtige Rolle, war man doch bestrebt, die innere Landeseinteilung zu reformieren. So gab es in Sachsen gerade im Umfeld des Sächsischen Landtages von 1811 eine breite Debatte zur Vereinheitlichung des Staatsgebietes unter Berücksichtigung einer vermeintlich naturgemäßen Ordnung. Dabei zielte auch hier der Rekurs auf die Natur und ‚natürliche Grenzen‘ auf die Konstruktion einer sächsischen Nation ab. Die Studie widmet sich anhand des Beispiels der deutschen Nationalbewegung und des Rheinbundstaates Sachsen der Frage, inwiefern Natur und Geografie in der Umbruchszeit um 1800 als Instanz für die Neuordnung des politischen Raumes genutzt wurden und inwieweit es auf diese Weise gelang, Identitäten zu evozieren und Nationsentwürfe zu legitimieren.
Autor: Schwanitz, Henrik
ISBN: 9783960233824
Verlag: Leipziger Uni-Vlg
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 362
Produktart: Gebunden
Erscheinungsdatum: 26.11.2021
Verlag: Leipziger Uni-Vlg
Untertitel: Die Idee der ‚natürlichen Grenzen‘ als Identitätsressource um 1800
Schlagworte: 19. Jahrhundert (1800 bis 1899 n. Chr.) Französische Revolution Frühe Neuzeit Grenzforschung Historische Geographie ISGV Landeskunde Deutschlands Nationalismusforschung Philosophie Politik Rheinbund Rheinhessen Saarland Sachsen Trier